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Allein gegen die Angst

„Jochen ist ein unbescholtener Bürger.  Jochen hat immer gedacht, der Seitensprung würde nicht weiter auffallen.  Er hat geglaubt, wenn er die Details der schmutzigen Geschäfte seiner Firma der Polizei verrät, würde ihm nichts passieren. Marlene glaubt, sie lebt eine harmonische Ehe mit einem recht erfolgreichen Mann und einer liebenswerten Tochter. Vielleicht hatte sie sich etwas besseres erträumt, aber unzufrieden ist sie nicht gewesen.

Der Morgen nach dem Sommerfest ist lau und freundlich.  Es ist der Tag, an dem sich alles verändert. Jochen, Marlene und die gemeinsame Tochter, Franziska, werden innerhalb weniger Stunden in das Zeugenschutzprogramm der Polizei aufgenommen.  Ihre Sicherheit kann anders nicht mehr gewährleistet werden.  Die Mafia hat herausbekommen, wer der Informant bei der Polizei gewesen ist.

Von einem Moment zum anderen werden die drei aus ihrem gewohnten Leben gerissen, abgeschnitten von Freunden und Familie, ohne Identität an einen fremden Ort verpflanzt.  Hier in der Abgeschiedenheit eines verlassenen Ferienortes fällt die Fassade einer harmonischen, bürgerlichen Ehe.  Die Risse die sich auftun, scheinen nicht überbrückbar.  Fraglich ist zudem, ob sich Jochens Zusammenarbeit mit der Polizei überhaupt gelohnt hat.

Als sich die Bedrohung von außen zuspitzt, ist die Familie im Inneren schon so weit zerrissen, daß eine gemeinsame Zukunft nicht mehr möglich scheint.“ (ZDF-Presseinfo)

Allein gegen die Angst, D 2005

Buch + Regie: Martin Eigler

D: Anja Kling, Harald Schrott, Jan Gregor Kremp, Christoph Bach, Lea Kurka u.a.
Kamera: Christoph Chassée, Schnitt: Jörg Kadler, Musik Oliver Kranz,
Produzent: Titus Kreyenberg und Georg Feil, Produktion: Colonia Media, Redaktion (ZDF): Karina Ulitzsch

Ausstrahlung: 27. März 2006 im ZDF

Nominierungen für den Deutschen Fernsehpreis 2006:
Harald Schrott (Bester Schauspieler Fernsehfilm)
und Jan Gregor Kremp (Bester Schauspieler Nebenrolle)

Pressestimmen:

„So viel Klaustrophobie war schon lange nicht mehr im deutschen Fernsehen. Martin Eigler, der in den letzten Jahren sich mit einigen ,Tatort’- und ,Solo für Schwarz’-Episoden als einer der risikofreudigsten Krimi-Regisseure des Landes positioniert hat, treibt das Szenario des Eingeschlossenseins und der Ohnmacht mit einem Paradoxon auf die Spitze: Er beschwört das Gefühl der Enge in weiten Räumen herauf. Der Horizont am Meer ist bei ihm kein Symbol der Freiheit, die verwinkelte und aus ungewöhnlichen Perspektiven fotografierte Glas- und Stahlarchitektur in der Stadt verheißt keine Transparenz. Klare Sicht und freier Wille - hier sind sie eine Illusion. (...) So ist "Allein gegen die Angst" eine Produktion geworden, der dem prestigeträchtigen Krimi-Montag im Zweiten alle Ehre macht. Ein guter Thriller, ein sensationelles Psychodrama. Das Verbrechen, hier beginnt es in der Familie.“ (Christian Buss, Spiegel-Online)

„Regisseur Martin Eigler führt bis zum Ende dieses mit Elementen des Spionagethrillers gespickten Krimis schonungslos eine Palette nachvollziehbarer Emotionen vor: Wut, Sehnsucht, Verzweiflung und Liebe. Nicht nur die beiden Hauptdarsteller, auch die Besetzung der Nebenrollen, darunter die erst 15-jährige Lea Kurka, die ihr Schauspieldebüt in dem oscarprämierten Drama ,Nirgendwo in Afrika’ gab, überzeugt.“ (Susanne Wolff, teleschau – der mediendienst)

„Wie schon in ,Solo für Schwarz’ erweist sich Eigler auch hier als ein Regisseur der Zwischentöne und effektvollen Inszenierungen. Die diffuse Bedrohung und das permanente Misstrauen schiebt sich wie ein schleichendes Gift in die Beziehungen der Protagonisten. Die beiden Personenschützer sind davon ebenso wenig ausgenommen wie das Ehepaar Wiesner. Entstanden ist ein bis zum Schluss spannender und beklemmender ,Fernsehfilm der Woche’, der von den kleinen und großen Lebenslügen erzählt.“ (Rainer Braun, Berliner Zeitung)

„Der Film intensiviert die klaustrophobische Enge noch, als sich zwangsläufig Beziehungen zwischen dem Ehepaar und ihren Beschützern ergeben. Und als die Mafia einen Killer schickt, ist klar, dass es bei der Polizei ein Leck geben muss. Kein Wunder, dass bei dieser durch die entsättigten Farben (Kamera: Christoph Chassée) noch betonten Bedrohung auf gleich drei Ebenen von Entspannungsfernsehen keine Rede sein kann. Und die Krimi- und Thriller-Elemente, mit denen Eigler gelegentlich die Regeln des Genres bedient (Schießereien, Stromausfall), wirken fast wie Fremdkörper. Der permanente Autotausch oder die geheimen Treffen in Tiefgaragen sind der konspirativen Atmosphäre ungleich zuträglicher. Und diese Geschichte über die gründliche Demontage einer Familie mit einem Happy End zu schließen, das wäre verlogen gewesen.“ (Tilmann P. Gangloff, Frankfurter Rundschau)

„Auch in Deutschland leben Menschen unter falschen Identitäten, weil sie unter ihren Klarnamen schon nicht mehr leben würden. Regisseur und Autor Martin Eigler setzt jedoch nicht allein auf die per se reizvolle Dramaturgie eines Versteckspiels auf Leben und Tod. Sein Film erzählt gleichwertig auch von den Angehörigen und Beschützern des Gejagten und entwickelt sich dabei zu einem Familiendrama der besonderen Art.“ (André Mielke, Berliner Morgenpost)